Astrologie in der Bibel

 

 

Offener Umgang der Bibel mit der Astrologie

 

In der Bibel stecken zahlreiche astrologische Symbole und astrologische Hinweise. Auf solche Symbole und Hinweise stossen wir auch in vielen Kunstwerken der christlichen Kirche. Beispielsweise ist im Boden vor dem Altar der Klosterkirche Einsiedeln ein grosses Tierkreismosaik eingelassen.

 

Die astrologischen Hinweise finden sich in den unterschiedlichsten Texten wieder, sowohl im Neuen als auch im Alten Testament, obwohl die Texte von verschiedenen Personen in verschiedenen Epochen verfasst wurden.

 

Der Mensch als Individuum ist plötzlichen Ereignissen oft schutzlos ausgeliefert. Hunger, Krankheit, Unfälle, Tod in seiner nächsten Umgebung führen ihm seine eigene Verletzlichkeit vor Augen und können vor Allem dann ein Trauma auslösen, wenn sie ihn völlig unvorbereitet treffen.

 

Gesellschaftliche und Religiöse Riten können dem Individuum helfen, sich als Teil eines Ganzen zu fühlen und können ihm Geborgenheit und Schutz vermitteln. Er fühlt sich weniger hilflos, weniger ausgeliefert, kann besser mit Schicksalsschlägen umgehen.

 

Doch der Mensch möchte diese bedrohlichen Vorgänge begreifen, Ursache und Wirkung verstehen, sie am liebsten voraussehen können, damit sie ihn nicht unvorbereitet treffen.   

 

Aus diesem Blickwinkel heraus betrachtet ist es verständlich, dass sich Religion und Astrologie zusammengefunden haben. Religion bietet die Verbindung zum Universum, Astrologie liefert das Verständnis der Vorgänge im Universum.

 

Die Astrologie, wie sie in der Bibel angesprochen wird, geht wahrscheinlich davon aus, dass sich die menschliche Gesellschaft und der Mensch als Individuum nach bestimmten Gesetzmässigkeiten verhalten, welche in den astrologischen Symbolen (Planenten, Tierkreiszeichen, Konstellationen und Bewegung) widerspiegelt werden und bei korrekter Interpretation zu einem ganzheitlichen Verständnis führen.

 

„Wie oben so unten“ soll (gemäss Kybalion, 1908) Hermes Trismegistos erläutert haben: Aus den Gesetzmässigkeiten des Sonnensystems kann man die Gesetzmässigkeiten der Gesellschaft und des Individuums ablesen. Die Christen beten: „wie im Himmel, so auf Erden“…

 

Die Bibel weist darauf hin, dass die Sterndeuter zu den Ersten gehören, welche die Wichtigkeit der Geburt Jesu’ erkannt haben. Sie fragen: „Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen.“ (Mätthäus 2.2). Damit stellt die Bibel klar: Die Astrologie lässt Tendenzen und Veranlagungen erkennen, nicht aber, was, wie, und wo genau etwas geschehen wird.

 

Diese Worte in der Bibel sind sehr sorgfältig gewählt. Auf den ersten Blick scheinen es zwei klare und einfach verständliche Sätze zu sein, in denen lediglich ein Moment beschrieben wird. Aber es versteckt sich, wie wohl meist, eine wichtige Botschaft hinter diesen Worten.

 

Einige astrologische Bezüge werden in der Bibel deutlich angezeigt, wie etwa der Stern von Bethlehem. Andere werden erst bei näherer Betrachtung klar, einige bleiben gut verborgen.

 

So repräsentiert jedes der vier Evangelien eines der vier fixen Tierkreiszeichen. Ezechiel beschreibt die vier Gesichter der Gestalten von Gottes Thronwagen mit den vier fixen Tierkreiszeichen, diese vier Lebewesen erwähnt auch Johannes‘ Offenbarung.

 

Die zwölf Sternzeichen werden nach ihren Qualitäten in drei Gruppen gegliedert: Jedes Quartal beginnt mit einem kardinalen (initiativen) Zeichen, gefolgt von einem fixen (stabilen) und schliesslich von einem flexiblen (anpassungsfähigen) Zeichen.

 

Jedes der vier Evangelien repräsentiert eines der vier fixen Zeichen:

Matthäus = ein Mensch, das Zeichen Wassermann.

Markus = Löwe

Lukas =  Stier

Johannes = Adler = Skorpion (der Skorpion verbrennt sich selber, aus der Asche steigt ein Adler)

 

Ezechiel und Johannes erwähnen die vier fixen Zeichen ebenfalls:

„Jedes Lebewesen hatte vier Gesichter. Vorne war das eines Menschen, rechts eines Löwen, links eines Stiers und hinten eines Adlers. „(Ez 10,14)

 „Und in der Mitte, rings um den Thron, waren vier Lebewesen voller Augen, vorn und hinten. Das erste Lebewesen glich einem Löwen, das zweite einem Stier, das dritte sah aus wie ein Mensch, das vierte glich einem fliegenden Adler. Und jedes der vier Lebewesen hatte sechs Flügel, außen und innen voller Augen.“ (Offb 4,6-8)

 

Die Bibel bedient sich meistens einer symbolischen Sprache. Der Hauptgrund liegt wohl in der Art der Botschaft des sogenannten Fischezeitalters, wie auch in der Botschaft selbst begründet. Im Widderzeitalter gaben die Götter den Menschen vor, was sie zu tun hatten. Oft kamen sich die Menschen dabei wie Marionetten der Götter vor.  Im Fischezeitalter soll der Mensch mündig werden. Er soll seinen inneren, tiefen Ozean ergründen und dort herausfinden, wer er ist, sich als Teil eines mystischen grossartigen Universums wahrnehmen lernen. Klare Anweisungen würden ihn von dieser Aufgabe abhalten, aber eine Sprache voller Symbole und Gleichnissen kann ihm dabei helfen. Die Symbole können allerdings missverstanden oder völlig übersehen werden. Je nachdem, ob man die Worte nur wie die Oberfläche des Ozeans betrachtet, mit einem Blick unters Wasser begutachtet, einen Sprung hinein wagt oder sich in die Tiefe ziehen lässt, wird man etwas anderes aus den Texten ziehen können.  Wichtig ist, dass man sich beim Lesen stets der Unergründlichkeit des Ozeans bewusst ist.

 

 

 

  

Die astrologischen Zeitalter

 

Eine sehr wichtige astrologische Botschaft in der Bibel bezieht sich auf die Zeitalter.

 Die Theorie der Zeitalter besagt, dass die Erde rund alle 2150 Jahre in ein neues Zeitalter eintritt.

 Die Erdachse beschreibt nämlich eine Drehbewegung, welche ein langsames Vorrücken der sogenannten Äquinoktialpunkte oder des Frühlingspunktes zur Folge hat.

 

Um rund 2150 vor Christus trat die Welt vom Zeitalter des Stiers in das Zeitalter des Widders ein. Zu Beginn des Christentums trat die Welt ins Zeitalter des Fisches ein, heute steht das Zeitalter des Wassermanns an.

   

Während eines Zeitalters wirkt das herrschende Tierkreiszeichen besonders stark, das dem herrschenden gegenüberliegende Zeichen wirkt aber ebenfalls dominant.

 

In der Bibel wird sowohl der Wechsel vom Stier- ins Widderzeitalter als auch der Übergang vom Widder- ins Fischezeitalter beschrieben.

 

Das Fischezeitalter wird durch das Wassermannzeitalter abgelöst werden. Anhand der Symbolik zu den vergangenen Übergängen kann versucht werden, den Übergang ins Wassermannzeitalter symbolisch zu beschreiben.     

 

 

 

 

Der Übergang vom Stierzeitalter ins Widderzeitalter

 

Der Exodus des Volkes Israel symbolisiert den Übergang vom Stier-Skorpion Zeitalter zum Widder-Waage Zeitalter.

 

In Exodus 12.7 sagt der Herr zu Moses, dass Jeder ein fehlerfreies, männliches, einjähriges Lamm holen soll, es schlachten soll und die Türrahmen mit etwas Blut bestreichen soll. Das Fleisch soll über dem Feuer gebraten werden. In jener Nacht werde er, der Herr, durch Ägypten gehen und jeden Erstgeborenen bei Mensch und Vieh erschlagen. Das Blut an den Häusern jedoch werde ein Zeichen zum Schutz der Hausbewohner sein. Wer in dieser Zeit Gesäuertes esse, werde ebenfalls ausgemerzt.

 

Skorpion ist das Zeichen des Wandels. Der kräftige Skorpion wirft sich ins Feuer und verwandelt sich in einen Adler. Der dekadente Skorpion versauert bloss noch Speisen. Wer sich dem Skorpion hingibt, wird ausgemerzt.

 Wer sein Haus jedoch mit den Symbolen des neuen Zeichens, dem Blut des Lamms, des jungen Widders bezeichnet, wird überleben und ins neue Zeitalter, ins gelobte Land, aufbrechen. Das Blut an und für sich ist schon Symbol für das Zeichen Widder.

 

Das mitherrschende Zeichen im Widder-Zeitalter ist das im Tierkreis gegenüberliegende Zeichen, die Waage. Waage steht für Gerechtigkeit und Gesetze.

 Gott übergibt Moses die zehn Gebote (Exodus 20.1-20.21). und das Bundesbuch (Exodus 21.1 – 23.33), welches eine Reihe von Gesetzen und Geboten enthält.

 

Das Volk jedoch wird unsicher und droht, ins alte Zeitalter zurückzufallen. In Exodus 31.18 – 33.6 fertigen die Israeliten ein goldenes Kalb aus Schmuck an.

 

Das Zeichen Stier ist das Zeichen der Ästhetik, hier durch den Schmuck symbolisiert. Das Zeitalter des Stiers schwächelt aber bereits stark, es hat nur noch die Kraft eines Kalbes. Als Moses diesen Rückfall sieht, zerschmettert er in seiner Verzweiflung die Gesetzestafeln: Das neue Zeitalter hat noch nicht die Kraft, sich durchzusetzen.

 

Dann versammelt Moses jene Gruppe um sich, welche auf seiner Seite sind. Es handelt sich um die Leviten. (Exodus 32.26) Die Leviten sind die Gesetzeshüter. Sie verstehen die Energie des neuen Zeitalters Widder/Waage. Moses befiehlt ihnen, mit Schwertern, dem Instrument des Zeichens Widder, durch das Lager zu ziehen und die Fehlbaren umzubringen. Es sterben an die 3000 Mann (Exodus 32.28).  Jedes Sternzeichen umfasst 30 Grad im Kreis. Jene, die den Zeichen Widder und Waage angehören, überleben, die je 300 Mann der anderen 10 Zeichen sterben.

 

Das Zeichen Stier ist hiermit besiegt: Vom Berg Horeb an tragen die Israeliten keinen Schmuck mehr (Exodus 33.6). Sie haben sich endgültig vom Zeitalter des Stiers losgesagt.

 

Fortan gehört jeder männliche Erstling beim Vieh dem Herrn. Der Erstling symbolisiert das Zeichen Widder.

 

Im Alten Testament begegnen wird dem Opferlamm als Symbol der Huldigung des Widderzeitalters immer wieder.

 „Als Abraham aufschaute, sah er: Ein Widder hatte sich…im Gestrüpp verfangen. Abraham ging hin, nahm den Widder und brachte ihn…als Brandopfer dar. (Genesis 22.13)

 Und im Exodus steht: „du sollst tagtäglich… zwei männliche, einjährige Lämmer…auf dem Altar darbringen.“ (Exodus 29.38)

 

Jesaja (ca. 740 bis 701 v. Chr) macht auf die Problematik des Widderzeitalters aufmerksam:

 Über den falschen und den wahren Gottesdienst sagt Jesaja:

 „Was soll ich mit euren vielen Schlachtopfern?, spricht der Herr. Die Widder, die ihr als Opfer verbrennt, und das Fett eurer Rinder habe ich satt; das Blut der Stiere, der Lämmer und der Böcke ist mir zuwider… Eure Hände sind voller Blut, wascht euch, reinigt euch! Lernt, Gutes zu tun! Sorgt für das Recht. Helft den Unterdrückten! Verschafft den Waisen Recht, tretet ein für die Witwen.“ (Jes. 1.10-1.17).

 

Der Mensch soll sich von den negativen Symbolhandlungen des Widderzeitalters lösen und sich (endlich) den positiven Symbolhandlungen der Waage zuwenden, der Sorge für die Gerechtigkeit.

 

Doch in seinen Visionen sieht er das Ende des Widderzeitalters bereits voraus:

„Am Ende der Tage wird es geschehen…Dann schmieden sie Pflugscharen aus ihren Schwertern und Winzermesser aus ihren Lanzen. (Jes. 2.1 – 2.4)

Aus den Widdersymbolen Schwert und Lanze sollen Symbole von Jungfrau (Pflugschar) und Fische (Winzermesser) werden.

 

 

 

 

Der Übergang vom Widderzeitalter ins Fischezeitalter 

 

Der Übergang von Widder in Fische vor rund zweitausend Jahren wird in der Bibel an mehreren Stellen beschrieben.

 

Beim Abendmahl heisst es: „dies ist mein Leib.“ Die Hostie, das Brot, steht für den Leib Christi. Und Christus reicht den Kelch mit Wein und sagt: „Dies ist mein Blut.“

 Das Blut, Symbol des Zeichens Widder, wird durch den Wein, das Symbol des Zeichens Fische, ersetzt. Die Hostie, das Brot, ist ein Symbol des Zeichens Jungfrau.

 

In Matthäus 3.7 – 3.11 sagt Johannes der Täufer: …Wer hat Euch denn gelehrt, dass Ihr dem kommenden Gericht entrinnen könnt? Bringt Frucht hervor, die Eure Umkehr zeigt, und meint nicht, Ihr könntet sagen: Wir haben ja Abraham zum Vater…. Schon ist die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt: jeder Baum, der keine gute Frucht hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. Ich taufe Euch nur mit Wasser. Der aber, der nach mir kommt, ist stärker als ich…Er wird den Spreu vom Weizen trennen und den Weizen in seine Scheune bringen.

 

Wer am alten Widder-Zeitalter hängt, wer sich auf seinen Vorfahren beruft, wird gefällt. Der Spreu (die nunmehr leere Hülle der Widder-Energie) wird vom Weizen (dem Symbol der Jungfrau) getrennt. Der Spreu wird verbrannt (vom Feuer, der Widder-Energie also, zerstört), der Weizen wird in die Scheune Jesus’ getragen.

 

Johannes der Täufer kündigte die Geburt Jesus an. Er war der Erste, welche seine Gefolgsleute im Wasser taufte. Johannes der Täufer war der Vorbote des Fische-Zeitalters.

Doch das Widder-Zeitalter, welches bald abgelöst werden sollte, gab sich nicht so einfach geschlagen.

 Johannes wurde verfolgt, verurteilt (Waage repräsentiert das Gesetz) und umgebracht. Die Art seines Todes verdeutlicht das Widder-Zeitalter: Das typische Instrument des Widders ist das Schwert. Der Körperteil des Zeichens Widder ist der Kopf. Johannes wird mit einem Schwert geköpft.

 

Das Widder-Zeichen symbolisiert den Frühling, das junge, unschuldige Leben. Widder ist die junge Lebenskraft, welche die Natur erwachen lässt. Widder hinterfragt nicht, er handelt einfach.

 Als das Widder-Zeitalter merkt, dass es sich dem Fische-Zeitalter wird beugen müssen, richtet es seine dekadente Energie gegen sich selbst. Herodes lässt alle Knaben unter zwei Jahren töten.

 

Jesus macht aber deutlich, wie der Übergang vom einen Zeitalter ins Andere zu verstehen ist. Es geht nicht darum, das alte Zeitalter auszulöschen. Das Gute soll in die neue Ära übertragen werden. „Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz… aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. (Matthäus 5.17)

 

Das positive des alten Zeitalters, hier das Gesetz als Symbol des Zeichens Waage, soll seine Gültigkeit behalten und im neuen Zeitalter vollendet werden. Im Zeichen Fische erfüllt sich der Zyklus des Tierkreises.

 

Hingegen sagt er: Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist, Auge für Auge, Zahn für Zahn. Ich aber sage Euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin.“ (Matthäus 5.38-39).

Angriff und Gegenangriff sind die Verhaltensformen des Widders. Widder leistet Widerstand. Fische jedoch nicht. Fische ist nicht greifbar und dadurch nicht angreifbar. Fische entwaffnet den Widder durch sein passives Verhalten.

 

Das Symbolverhalten des Zeichens Fische schlechthin ist die Nächstenliebe. Jesus weist immer wieder darauf hin.

 

 

Paulus, Apostel und für Viele der eigentliche Begründer des Christentums, wird ebenfalls durch das Schwert geköpft. Dies geschah vermutlich im Jahr 64 n.Chr. Noch war die Welt nicht bereit für das Fischezeitalter.

 

Im Jahr 313 gewährte der römische Kaiser Konstantin dann im ganzen Reich Religionsfreiheit. In den folgenden Jahren begann er, das Christentum zu bevorzugen. Das Fischezeitalter hatte das Widderzeitalter definitiv abgelöst.

 

 

 

 

Das Christentum, die Fische-Religion

 

Das Christentum ist die Religion des Fische Zeitalters schlechthin. Dies kommt in der Bibel deutlich zum Ausdruck. Jungfrau ist das im Tierkreis dem Zeichen Fische gegenüberliegende Zeichen. Beide Zeichen werden im neuen Testament immer wieder symbolisch eingebunden.

 

Das Symbol der Christen ist ein Fisch (Ichthys, griechisch der Fisch, Abkürzung für Jesus Christus Sohn Gottes, Erlöser).  Einem Mitmenschen die Füsse waschen war für Christus eine wichtige symbolische Handlung. Die Füsse sind der Körperteil, welcher dem Sternzeichen Fische zugeteilt ist. In dem der Christ einem Mitmenschen die Füsse wäscht, befreit er ihn von Staub, von der Materie. Die Isolation, welche den Menschen vom Göttlichen trennt, wird aufgelöst.

 

Vier der Jünger Jesus waren Fischer: Simon-Petrus, Andreas, Johannes, Jakobus.

Matth. 4, 18-19: „Als nun Jesus an dem Galiläischen Meer ging, sah er zwei Brüder, Simon, der da heißt Petrus, und Andreas, seinen Bruder, die warfen ihre Netze ins Meer; denn sie waren Fischer. Und er sprach zu ihnen: Folget mir nach; ich will euch zu Menschenfischern machen!

 

Letztlich rekrutierte Jesus 12 Jünger. Einen für jedes Tierkreiszeichen. Es sollten alle Menschen vertreten sein.

 

Am Deutlichsten ist die Zugehörigkeit zum Tierkreiszeichen bei Judas und bei Thomas.

Judas repräsentiert das Zeichen Skorpion, das Zeichen des Verrats, der Zerstörung. Skorpion geht aufs Ganze. Judas begeht nach dem Verrat Selbstmord. Für seinen Verrat wird Judas mit 30 Goldmünzen belohnt, eine Münze für jedes Grad des Zeichens Skorpion. Zu Skorpion gehört der Planet Pluto. Pluto bedeutet „der Reiche.“ Allerdings war Judas der Jünger, der Jesus am Nächsten stand. Skorpion und Fische sind beides Wasserzeichen.

Thomas ist der Zweifler. Er glaubt nur, was er selber sieht, was er selber gründlich analysiert hat. Das sind die Qualitäten des Zeichens Jungfrau.

 

Weniger deutlich ist die Zugehörigkeit bei Simon-Petrus. Petrus bedeutet Stein. Er ist der Saturn/Steinbock, er trägt den Schlüssel zur Himmelspforte. An ihm kommt niemand vorbei, ohne dass er es zulässt. Er ist die Schwelle zur anderen Welt.

Mit grossem Enthusiasmus, Mut und Begeisterung verbreitet er die neue Lehre des Christentums in der Welt. Seine Energie entspricht eher dem Zeichen Schütze. 

 

Wasser ist das Element des Zeichens Fische. Christen werden mit Wasser getauft. Jesus beherrscht sein Element, das Wasser. Er geht auf dem Wasser.

 

Im Tierkreis liegt Jungfrau dem Zeichen Fische gegenüber. Jungfrau wirkt im Zeitalter der Fische ebenfalls dominant. Jesus’ Mutter ist Jungfrau.

 

In Markus 6,32-44 speist Christus mehr als 5000 Menschen. Er tut dies mit Fisch und mit Brot. Die typische Pflanzengruppe des Zeichens Jungfrau ist das Getreide. Brot wird aus Getreide hergestellt. Nach der Speisung der 5000 bleiben 12 volle Körbe übrig: Die geistige Nahrung reicht für alle 12 Sternzeichen! Es hat genug für alle!

 

Neben dem Wasser ist der Wein die typische Flüssigkeit des Zeichens Fische. Das Abendmahl besteht aus Wein (Fische) und Hostie (Jungfrau). Wer also Wasser predigt und Wein trinkt, bleibt aus Sicht der Astrologie dennoch auf der sicheren Seite.

 

Jesus ist Sohn einer Jungfrau und eines Zimmermanns. Zimmermann ist ein typischer Beruf des Zeichens Jungfrau.

 

 

 

 

Die riesigen Herausforderungen des Fischezeitalters

 

Eine der grossen philosophischen Herausforderungen des Fischezeitalters ist der Gegensatz zwischen Glaube (Fisch) und dem logischen Verstand (Jungfrau).

 

Die Basis der Christentums ist der Glaube. Der wichtigste Verfechter des christlichen Glaubens ist aber die Bibel. Das Wort, der logische Verstand kann jedoch den Glauben nicht vollständig erklären. Die Bibel kann ihrer Aufgabe nur schwer gerecht werden.

Jesus war sich dieser Problematik mit Sicherheit bewusst. Deshalb sprach er oft in Gleichnissen. Er wollte die Menschen darauf aufmerksam machen, dass sich die Wahrheit und die wichtigsten Anliegen der neuen Religion hinter den Worten, hinter der Logik, in der symbolischen Bedeutung verstecken. Er wollte die Menschen dazu aufmuntern, die Symbolkraft in den Worten zu erkennen.

 

Je älter und kraftloser das Fischezeitalter wird, desto weniger befassen sich die Menschen mit der symbolischen Bedeutung, desto mehr bleiben sie an den Worten hängen, betrachten die Bibel als „Wort Gottes“ und versuchen, die Bibel wörtlich zu nehmen. Glücklicherweise stehen so viele Wörter in der Bibel, dass das gar nicht möglich ist. Glücklicherweise stehen so viele Widersprüche in der Bibel geschrieben, dass sie Jeden, der die Bibel wörtlich nehmen will, hoffnungslos überfordert. Das ist gut so.

 

Jedem Tierkreiszeichen ist ein Planet im astrologischen Sinne zugeordnet. Beim Zeichen Fische ist es der Neptun. Er verkörpert die universelle (Menschen)liebe, die Anteilnahme und die Spiritualität.

 

Dies waren dir Hauptanliegen von Christus, und sie hätten die Hauptanliegen des Christentums werden sollen.

Leider wurde der Planet Neptun erst im Jahr 1846 als Planet erkannt. Das war zu spät für das Fischezeitalter. Genauso wie die Astronomie den Neptun bis dahin nicht bewusst als Planet kannte, so erkannten die Christen die neptunische Qualität des Fischezeitalters nur schwach.

 

Bis zur Entdeckung des Neptuns war Jupiter der Herrscher des Zeichens Fische. Als Jesus geboren wurde, standen Jupiter und Saturn am Himmel beisammen. Es ist wahrscheinlich, dass diese so genannte Konjunktion im Zeichen Fische gleichbedeutend war mit dem Stern von Bethlehem, welcher den drei Sterndeutern den Weg zu Christus’ Geburtsstätte wies.

 

Die prominente Präsenz Saturns zur Zeit der Geburt des Christentums führte wohl dazu, dass die Kirche als Vertreterin des Christentums das Fischezeitalter eher in der Saturnqualität als in der Neptunqualität lebte. Statt universelle Menschenliebe, Anteilnahme und Spiritualität fokussierte sich die Kirche zu sehr auf Saturnqualitäten: Disziplin, Gehorsam, Ernsthaftigkeit, Starrheit. Eine Vielzahl der Klöster und Kirchen sind strenge, dunkle, mächtige Steinbauten.

 

Es war denn auch die Kirche, welche den Geburtstag von Jesus auf den 24./25. Dezember festlegte, obwohl die in der Bibel beschriebenen Begleitumstände eher auf den Herbst deuten. An diesem Tag steht die Sonne in Steinbock, dem eigentlichen Zeichen des Saturn.

 

Die Geburt findet in einem Stall statt, der in eine Felsenhöhle eingebaut ist. Es ist Nacht und kalt, aber die Tiere im Stall geben etwas Wärme ab. Entbehrungen, Kälte, Fels, Dunkelheit sind wichtige Symbole für Steinbock/Saturn. Schliesslich kommt das Kind im Stroh zur Welt, einem Symbol des Zeichens Jungfrau. 

 

Das Fischezeitalter war von Anfang an eine riesige, vielleicht zu grosse Herausforderung für die Menschheit. Millionen von Menschen wurden im Namen des Christentums sinnlos umgebracht. Statt Nächstenliebe praktiziert die Menschheit zu oft starre Dogmen und bringt einen zuweilen unverständlichen Egoismus an den Tag.

 

Jesus erkannte das, als er am Kreuz hing. Zu seinen letzten Worten gehören: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Matth. 27.46).

 

Es ging ihm nicht um seine Person oder um sein Wohlergehen. Jesus wusste, dass das, was die Menschen ihm antaten, sie auch sich selbst antaten. Die Menschen nagelten den lebendigen Geist an das starre, tote Kreuz.

 

Die Krone, die er trägt, ist eine Dornenkrone. Die Dornen sind ein Saturn-Symbol. Die Neptunqualität des Fischezeitalters wird nicht vollständig zum Tragen kommen, die Saturnqualität wird leitend sein. Weil die an und für sich wundervolle Saturnenergie aber nicht an ihrem angestammten Platz wirkt, kommt sie nur mangelhaft und zu oft negativ zum Ausdruck. Symbolisch ist auch der Essigschwamm. Zuletzt erhält Jesus Essig zu trinken: Essig ist fermentierter Wein. Das Fischezeitalter ist bereits am Anfang umgewandelt und seiner Essenz beraubt worden.

 

Das Kreuz ist einerseits Symbol für die Materie (die Zahl vier ist die Symbolzahl der Materie. Grundbaustein der Materie ist Kohlenstoff. Kohlenstoff hat vier Aussenelektronen, das heisst, Kohlenstoff verbindet sich in stabiler Molekularform mit vier anderen Atomen. Die Vier verleiht der Materie Stabilität).

 

Anderseits ist das Holzkreuz auch ein Symbol des Zimmermanns. Der Zimmermann ist ein typischer Jungfrauberuf.

 

Der Akt der Kreuzigung stellt zwar somit die Verbindung zwischen Fische und Jungfrau dar, sie ist aber eigentlich bereits ein Hinweis auf die Schwierigkeiten, mit denen das Fischezeitalter zu kämpfen haben wird. Der Geist wird an die Materie genagelt. Jesus muss am eigenen Leib erfahren, dass seine Mission insofern scheitern wird, als dass nur wenige Menschen seine Botschaft verstehen werden. Sogar seine Jünger verleugneten ihn. Möglicherweise verstanden nur Judas und der Apostel Paulus seine Botschaft wirklich.

 

Das schmerzt ihn. Nicht sein körperliches Leiden schmerzt ihn, sondern das Leid, das die Menschen sich selber unnötigerweise zufügen werden.

 

Dabei fällt auf, dass Jesus ungefähr 36 Jahre alt war, als er starb. Der Mensch durchläuft in seinem Leben normalerweise etwa drei sogenannte Saturn-Zyklen, welche jeweils 29 Jahre dauern. Der erste Zyklus ist dem Lernen gewidmet, dem Sammeln von Erfahrungen. Im zweiten Zyklus lernt der Mensch, sich mit dem konkreten Leben auseinanderzusetzen. Er lernt, mit Widerständen umzugehen und ist bemüht, seine Aufgaben zu erfüllen und gibt seine Erfahrungen weiter. Im dritten Zyklus dann beobachtet der Mensch das Leben, schaut auf sein eigenes Dasein zurück und widmet sich der inneren Einkehr. 

 

Jesus starb also, kaum hatte seine Lehrertätigkeit aufgenommen. Er hatte nicht genügend Zeit, um seiner Fische-Botschaft nachhaltige Kraft zu verleihen. Sie wurde nur teilweise verstanden.

 

 

Der Übergang vom Widder- ins Fischezeitalter war eine zu grosser Schritt für die Menschen. Von der naiven Impulsivität des Widders, welche ohne zu hinterfragen losrennt, sollte die Menschheit in die Fischequalität übergehen, welche auflöst. Vom ersten Zeichen, von der ursprünglichen Kraft, sollte die Menschheit ins letzte Zeichen, wo sich alles erfüllt, übertreten. Das ist eine Entwicklung, die fast nicht zu bewältigen ist. Damit die Menschheit nicht völlig dem Chaos und der Auflösung verfiel, brauchte es Leitplanken, starke Strukturen. Es brauchte die Qualität des Steinbocks. Saturn trat an die Stelle von Neptun, welcher ja erst 1864 als Planet erkannt wurde. Saturn, der Hüter der Schwelle zwischen Diesseits und Jenseits verhinderte, dass die Menschheit überfordert würde und verloren gegangen wäre.

 

Das Christentum zeigt viele Saturnqualitäten. Die ersten Christen mussten ihren Glauben im Versteck leben, in Katakomben.

 

In ihrer Hochblüte wiesen katholische Kirchen oft prächtige farbige Fenster und reichhaltig verzierte, leuchtende Chöre auf. Das Licht der Fenster blieb aber oft über den Köpfen der Gläubigen, und der Zutritt zu den Chören blieb ihnen verwehrt. Sie mussten im vergleichsweise dunkeln Saal mit nüchternen Holzbänken Vorlieb nehmen. Die Genügsamkeit und Nüchternheit ist eines der Kennzeichen von Steinbock. 

 

Es scheint, als wäre das Christentum eher darum bemüht gewesen, die Menschen von der Zuwendung zum inneren Licht fernzuhalten. Als hätte man die Menschen am Boden halten müssen und vom inneren Reichtum fernhalten, wo sich ein einzigartiges Fische-Universum aufgetan hätte.

 

 

Der starke Einfluss von Saturn im Fischezeitalter ist also verständlich, war wohl. überlebenswichtig für die Menschheit. Aber der Saturn-Einfluss müsste eigentlich klar in der astrologischen Konstellation deutlich werden. Das tut er aber nicht. Vor der Entdeckung des Neptuns wurde Jupiter dem Zeichen Fische zugeordnet, nicht Saturn.

 

Entweder ist diese Theorie falsch, und in Tat und Wahrheit gehört (neben Neptun) Saturn zu Fische und nicht Jupiter, oder der Astrologie bleibt etwas verborgen.

 

Etwas, das den drei Magiern zu Christi Geburt allerdings wahrscheinlich nicht verborgen blieb: Sie sahen die Konjunktion zwischen Jupiter (dem philosophisch-religiösen Herrscher) und dem Saturn, also dem Hüter des Fischezeitalters.

 

Auch wenn Saturn die nötigen Strukturen und Leitplanken gab, auch wenn er dem Fischzeitalter die nötige Bodenhaftung verlieh, richtig glücklich wurden die Menschen mit ihm nicht. Zu oft übernahmen sie seine negativen Tendenzen. Er wurde dabei sogar richtig gehend verteufelt: Satan wird oft als Steinbock dargestellt. Das dunkle Mittelalter stellt dabei wohl einen Höhepunkt der Entwicklung der negativen Saturn-Qualitäten dar. Statt kristallklare Verhältnisse herrschte Dunkelheit. Die nährenden und schützenden weiblichen Qualitäten des Saturn wurden unterdrückt.

 

 

 

 

Vom Fischezeitalter ins Wassermannzeitalter

 

Vor rund viertausend Jahren trat die Welt vom Stierzeitalter ins Widderzeitalter. Vor rund zweitausend Jahren trat sie vom Widderzeitalter ins Fischezeitalter. Daraus ergibt sich, dass die Erde ums Jahr 2000 nach Christus vom Fischezeitalter ins Wassermannzeitalter übertreten wird. Die Bibel beschreibt, dass sich die Werte der vergehenden Zeitalter gegen den Wechsel sträuben und sich zur Wehr setzen. Dies geschieht vehement, aber mit schwindender Macht. Am Ende richten sich die Energien der ausgehenden Zeitalter gegen sich selbst.

 

Man braucht also kein Prophet zu sein, um zu sehen, dass auch das Fischezeitalter sein Ende finden wird. Während eines Zeitalters wirken nicht nur die Kräfte des Hauptzeichens, sondern ebenfalls jene des ihm im Tierkreis gegenüberliegenden Zeichens. Die positiven Energien des Zeichens Fische und des ihm gegenüberliegenden Zeichens Jungfrau verlieren an Kraft und Bedeutung und werden durch negative Energien der beiden Zeichen ersetzt.

 

Die Werte des Fischezeitalters werden zunehmend in Frage gestellt, die Menschen suchen nach neuen Werten, welche dem Wassermannzeitalter entsprechen.

 

Die Eigenschaften der Zeichen Fische und Jungfrau zeigen zunehmend ihre negative Entsprechung. Das moderne Symbol des Fischezeichens schlechthin ist das Geld, die flüssigen Mittel. Statt symbolisch für den vergleichbaren Wert von Objekten zu stehen, erhält das Geld plötzlich einen Wert per se. Und das Geld ersetzt die Ethik. Wer etwas mit Geld kauft, wird von jeglicher Mitverantwortung entbunden. So ist es möglich, etwas zu kaufen ohne nachdenken zu müssen, ob mit diesem Kauf die Natur oder andere Menschen ausgebeutet werden.

Weil Geld ja keinen Wert per se besitzt, ist es offensichtlich, dass die Scheinwelt, welche das globale Finanzsystem aufgebaut hat, eines Tages in sich selbst zusammenstürzen wird.

 

Die positiven Fischeeigenschaften Einfühlungsvermögen, Gemeinschaftssinn und Sensibilität haben an Kraft verloren. An ihre Stelle treten Chaos, Orientierungslosigkeit und Hilflosigkeit. Der Mensch fühlt sich zunehmend ausgeliefert und überfordert in einer Welt, die immer komplizierter und undurchschaubarer wird.

 

Undurchschaubar bezieht sich auf das Fischezeichen. Im positiven Sinne ist das Fischezeitalter reichhaltig, vielfältig und farbenprächtig wie ein Korallenriff. Im negativen Sinne ist es tief, dunkel und unergründlich.

 

Die Komplexität bezieht sich auf das Jungfrauzeichen. Jungfrau vermag, komplexe Vorgänge in seine Einzelteile zu zerlegen und diese überschaubaren Einzelteile zu analysieren. Wandeln sich diese Energien ins Negative, wird aus diesem Vorgang ein endloses und sinnloses sezieren, wodurch die Zusammenhänge und der Blick auf die Ganzheit verloren gehen.

 

In seiner Überforderung flüchtet sich der Mensch in Scheinwelten und Rauschzustände. Drogen, Alkohol und Rauch sind Symbole des Zeichens Fische.

 

Das Klima scheint den Wandel ebenfalls mitzumachen. Der Wasserkreislauf wird beschleunigt. Scheinbar hat es in den meisten der Regionen der Welt plötzlich entweder zuviel Wasser, oder zuwenig. Einerseits beobachten wir Überschwemmungen, starke Gewitter und Tsunami, anderseits lange oder sogar andauernde Trockenheit. Die Menschen beginnen, sich um das Wasser als überlebenswichtigen Rohstoff zu streiten.

 

Statt um Inhalte geht es jetzt um Verpackung. Nicht das beste oder sinnvollste Produkt ist erfolgreich, sondern jenes, das am wirkungsvollsten präsentiert wird. Der Spreu trennt sich vom Weizen wie dies in der Bibel in Matthäus 3.7 – 3.11 beschrieben wird. Doch nun ist der Spreu, die Verpackung, plötzlich wichtiger als der Weizen!

 

„Kleider machen Leute“, heisst es. Nicht das Wesen der Person zählt, sondern wie sie sich kleidet. Das Äussere ist Wichtiger als der innere Wert.

 

Jungfrau ist an und für sich das Zeichen der Analyse und der Wahrheitssuche. In seiner negativen Entsprechung geht es am Ende des Fische-Jungfrauzeitalters an den Gerichten jedoch nicht mehr um Wahrheitssuche, sondern um Argumentation. Die Suche nach Wahrheit, nach Schuld oder Unschuld tritt in den Hintergrund, die Überzeugungskraft des Anwalts ist wichtiger.

 

Wir werden täglich von einer Informationsflut bombardiert, welche wir unmöglich noch bewältigen können. Statt um Wahrheiten geht es um Unterhaltung, statt um Inhalte geht es um Ablenkung.

 

Die Chirurgie ist eine typische Handlung des Zeichens Jungfrau. In ihrer negativen Entsprechung schneidet die Chirurgie unbrauchbare Teile aus dem Körper, ohne aber die Ursache zu behandeln, welche ursprünglich dazu geführt hat, dass ein Teil des Körpers schadhaft wurde. Nicht die Krankheit wird behandelt, sondern es wird das Symptom entfernt. Die Krankheit wird sich aber weiter im Körper ausbreiten.

 

Die Wissenschaft spaltet sich immer mehr in Teilgebiete auf, welche sich immer mehr voneinander und von der Ganzheit entfernen, und sich untereinander immer fremder werden. Auch der christliche Glauben spaltet sich immer weiter auf. Am Anfang war das Christentum ein Glaube. Bald entstanden die koptischen Christen, die römisch katholischen, die orthodoxen, die christ-katholischen. Es folgten die Anglikaner, und die Protestanten. Die Aufspaltung geht unaufhörlich weiter. Unter den Protestanten kennen wir heute die Baptisten, die Mennoniten, die reformierten, die evangelischen, die Freikirchen…

 

Es geht längst nicht mehr um den Sinn der Botschaft Christus, sondern um die Argumentation.

 

Die Aufspaltung in verschiedene Gruppen war aber nicht von Anfang an negativ. Sie öffnete Raum für fruchtbare Entwicklungen und Bewegungen. Sie half dem Christentum, sich weiterzuentwickeln. In Wirklichkeit gab es immer wieder Freiraum für philosophische Offenheit, welche auch die astrologischen Hinweise in der christlichen Kunst ermöglichten. Letztlich war es wahrscheinlich eher die protestantische Kirche, welche die Astrologie aussperrte.   

 

Am Ende des Fischezeitalters ist es wohl vorteilhafter, einen Wassermann-Kleber anstelle eines Fische-Klebers am Heck des Autos anzubringen.

 

Der Astrologe Wolfgang Döbereiner fragte sich lange, aus welcher Quelle Wassermann seine Energie schöpft. Schliesslich wurde ihm klar, dass das Zeichen Fische diese Quelle ist. Wassermann übernimmt die positiven Element des Fischzeitalters als Ursprung und entwickelt sie weiter.

 

Die guten Eigenschaften des Fischezeitalters werden also erhalten bleiben, bilden wohl sogar die Basis für das neue Wassermann-Bewusstsein. Die Nächstenliebe, der Wunsch nach dem Einssein mit der Schöpfung, die Phantasie werden überdauern. Sie werden die Wassermann-Eigenschaften anreichern. Der Mensch wird lernen, sich selbst zu sein. Er wird zu erkennen beginnen, dass jedes Individuum einen Wert in sich selbst hat, alleine weil es ein Mensch ist.

  

Wenn man einen Fisch, der in der Tiefe des Ozeans lebt, an die Oberfläche holt, um ihn zu analysieren, zerstört man ihn. Man kann ihn in seinem Wesen nur erkennen, wenn man selber zu ihm in die Tiefe taucht. Die Jungfrau-Energie der Wissenschaft hat dies erkannt, ihre Wassermann-Energie ist bereit, in die Tiefe zu tauchen und das Studienobjekt in seiner ganzen Wesensart zu erkennen.

 

Uranus wird sich über Saturn hinweg setzen. Die Konventionen, welche Saturn einsetzte („man macht das so!“), übergeht er mit einem Achselzucken: „Mir doch egal.“

 

„Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ ist sein Wahlspruch. Der Mensch will originell sein, gleichberechtigt, sich dem Ursprünglichen zuwenden.

 

Besitz, Reichtum, Zugehörigkeit, Abstammung werden nicht mehr über den Wert eines Menschen entscheiden. Und der Mensch wird lernen, Gott in sich zu erkennen, Gott als einen Teil von ihm zu erkennen.

 

Der echte Fisch im Sinne des Christentums ist zugleich Wassermann. Er lässt sich nicht durch die negativen Fische- und Jungfrau-Elemente täuschen. So bietet sich dem Mensch die Gelegenheit, die versäumten Erkenntnisse des Fischezeitalters nun, im Wassermannzeitalter, nachzuholen.

 
 

 

 

Café ésotérique vom 2. Oktober 2018

 

Dieter Bolliger

Ergänzungen von Marianne Bäckström, Diana Anderegg, Adrian Hügi